Konsequenzen
„Wenn du jetzt nicht zuhörst, dann …“
Eine Schülerin ist heute besonders schwer zu bändigen – nonverbale Signale kommen nicht an, kurze verbale Hinweise werden ignoriert. Höchste Zeit, ihr die Grenzen aufzuzeigen. Aber wie? Natürlich sollte deutlich gemacht werden, dass störendes Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt. Wenn allerdings die ersten Versuche, zum gewünschten Verhalten zu ermuntern, bewusst übergangen wurden, ist der Geduldsfaden einer Lehrkraft möglicherweise schon strapaziert. So kann es schnell dazu kommen, dass man sich im nächsten Schritt im Ton vergreift und eine Konsequenz eher androht, als sie anzukündigen. Drohungen wiederum provozieren emotionale Gegenreaktionen mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das Unterrichtsklima und auf den Unterrichtsverlauf. Wie Du es schaffst, sachlich klarzustellen, dass störendes Verhalten Konsequenzen nach sich ziehen wird, siehst Du in diesem Video: Konsequenzen ankündigen. Ankündigungen von Konsequenzen werden schnell unglaubwürdig, wenn sich herausstellt, dass es nicht zu Konsequenzen kommt. Im Grunde sind diese Ankündigungen vertane Unterrichtszeit und dennoch gelten sie als weit verbreitetes Lehrerhandeln. Den Ankündigungen an sich kann durch eine aufmerksame Beobachtung der Klasse, ein frühes Eingreifen mithilfe nonverbaler Signale und durch ein breites Spektrum verbaler Interventionsmöglichkeiten vorgebeugt werden. Sie sollten sparsam verwendet werden. Reduziert man die Häufigkeit der Ankündigungen, indem man auf andere Strategien zurückgreift, gewinnen sie bereits im selben Zug wieder an Glaubwürdigkeit.
Vertiefungsvideos
Im Folgenden haben wir zwei Beispielsituationen für Dich gefilmt. Dazu haben wir auch einen Beobachtungsbogen vorbereitet, mit dem Du die Reaktionen des Lehrers in den Videos analysieren kannst. Du findest ihn rechts in der Downloadbox. Dort liegt auch ein Vergleichsbogen für dich bereit, der Dir anschließend zeigt, wie wir die Situationen eingeschätzt haben.