Studienkredite

Private Studienkredite galten lange als elitär. Das ändert sich gerade. Es gibt klare Vorteile - aber auch Vorsicht ist geboten!



Was tun, wenn ein Schüler für BAföG nicht antragsberechtigt ist und auch kein Stipendium gefunden hat? Immer beliebter werden private Studienkredite. Rund 6% der Studierenden nutzen bereits ein Darlehen zur Finanzierung ihres Lebensunterhalt oder der Studiengebühren.

Wie funktioniert so ein Studienkredit? Im Video erklären wir es euch.

Man unterscheidet übrigens in drei verschiedene Arten von Studienkrediten.
Die klassischen Studienkredite funktionieren genau so, wie im Video beschrieben. Also mit Zinsen und Tilgungsfristen.

Die Bildungsfonds finanzieren genau wie ein privates Studiendarlehen, allerdings funktioniert der Rückzahlungsmechanismus anders. Die Kreditnehmer zahlen abhängig von dem Einkommen, das sie nach ihrem Studium bekommen. Je erfolgreicher ein Job nach dem Studium aus finanzieller Sicht also ist, desto höher ist die Rückzahlungssumme. Und andersherum!

Es gibt auch Studienabschlussdarlehen, die kurzfristig einsetzen und ein sorgloses Anfertigen der Abschlussarbeit ermöglichen.

Bei den klassischen Studienkrediten ist der KfW-Studienkredit mit Abstand die beliebteste, aber nicht die einzige Quelle für ein Darlehen. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, einen privaten Studienkredit zu beantragen:

Statistik: Von welchem Kreditanbieter beziehen Sie derzeit Ihren Studienkredit? | Statista

Ein Studienkredit sollte sehr gut überlegt sein. Vor allem der Vergleich ist wichtig. Zum Beispiel die Seite studienkredit.de bietet einen Vergleichsrechner zu Studienkrediten an.

Besonders wichtig ist bei diesem Thema die kritische Beschäftigung mit dem Thema. Hier sind mehrere Leitfragen für Schüler interessant:

1) Wie wichtig ist mir, dass ich mich zu 100% auf das Studium konzentrieren kann?
2) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Kredit auch wirklich zurückzahlen kann?
3) Kann ich mit dem Druck eines Darlehens gut leben?
4) Gibt es wirklich keine anderen, zinslosen Optionen?



  • CHE Studienkredit-Test

    Bitte die Schüler spielerisch den ersten drei der vier im CHE-Test (siehe Box unten rechts) beschriebenen Schritte zu folgen: Stelle für Schritt 3 eine kleine Auswahl der im Test bewerteten Kredite zusammen und entwirf hierzu jeweils ein passendes Kreditbewerber-Profil. Teile die Klasse dann in Kreditberater und –bewerber. Die Berater bekommen jeweils die Test-Bewertung zu einem Kredit, die Bewerber jeweils ein Profil. In kurzen Beratungsgesprächen müssen sie unter den Angeboten das Passende finden.

  • Wichtige Fragen

    Der ZEIT-Campus Artikel „Lohnt sich für mich ein Kredit?“ (siehe Box unten rechts) beschäftigt sich mit fünf zentralen Fragen. Du kannst die Fragen vorab im Plenum stellen und die Schüler nach ihrer Einschätzung fragen. Verteile dann jeweils einen Textabschnitt an eine Gruppe, lasse sie die Hauptaussage zusammenfassen und die Antworten anschließend im Plenum vorstellen.

  • Persönlicher Bedarf

    Im ersten Schritt bei der Entscheidung für oder gegen einen Kredit sollten sich die Schüler darüber bewusst werden, wie hoch ihr monatlicher persönlicher Bedarf als Student sein wird. Als Hausaufgabe oder Einstieg in weitere Aufgaben und Übungen empfiehlt sich der Lebenshaltungskostenrechner (siehe Box unten rechts).

  • Kreditpoly

    Dem Thema Kredite kannst du dich in Klassen, die Spaß am Rechnen haben, auch spielerisch und anhand von konkreten Beispielen nähern: Das Schulportal für Verbraucherbildung stellt beispielsweise das Tischkartenspiel „Kreditpoly“ kostenfrei zur Verfügung. Das Spiel soll es Schülern ermöglichen, sich dem Thema Verschuldung emotional und in Verbindung mit konkreten Ereignissen zu öffnen.


Vertiefungsvideos

Eine WG diskutiert die Vor- und Nachteile eines Studienkredits. Und: Ein etwas älterer, aber dennoch hochaktueller Beitrag der Sendung “Monitor” über die Gefahr der Verschuldung bei Studierenden.


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